Regel Nummer 1: Lebe im Jetzt

Es wäre so einfach, doch es fällt unserem vom Verstand getriebenen Ego sehr schwer: Es ist der Schlüssel fürs Glück, wenn wir im Augenblick leben, statt mit der Vergangenheit zu hadern, verpassten Chancen nachzutrauern oder unsere Erwartungen in die Zukunft zu projizieren.

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Es ist ein Thema, dem ich schon mehrere Beiträge gewidmet habe.

Leben im Jetzt
Echtes Interesse
Als wär’s das erste Mal
Als wär’s das letzte Mal
Der gegenwärtige Moment

Und da gibt es das bewusstseinsverändernde Buch von Eckhart Tolle „Leben im Jetzt“. Er hat vieles aus dem Buddhismus übernommen. Es handelt sich also um ein sehr altes Konzept. Aber dieses Konzept hat es in unserer Zivilisation eher schwer. Der Verstand neigt dazu, sich mit der Vergangenheit und der Zukunft zu befassen. Dabei ist nur der Augenblick real. Alles andere entsteht in unserer Vorstellung. Hast du auch schon bemerkt, wie die Gedanken oft um Vergangenes drehen oder wie du dir ausmalst, was sein könnte? Und wie dabei grosse Emotionen entstehen? Verbitterung, Ärger, Wut über das Vergangene. Du ärgerst dich, weil sich jemand so und nicht anders verhalten hat, vielleicht auch über dich selbst. Hättest du doch damals diesen Fehler nicht gemacht oder hätte deine Partnerin sich anders verhalten. Oder gerne auch deine Eltern. Und schon bist du dabei, Schuld zu geben. Damit füttert sich dein Ego mit negativer Energie. Du tust dir leid. Du bist ein armes Opfer. Oder du hast ein schlechtes Gewissen, schämst dich, für das, was du getan oder nicht getan hast. Wenn sich dein Verstand mit der Zukunft befasst, entsteht oft Angst. Er malt sich aus, was geschehen könnte. Oder wie du dich verhalten kannst, wenn dies oder jenes eintritt. Er plant genau und weckt grosse Erwartungen in dir. Und dann geschieht es oft ganz anders als gedacht – oder deine schlimmsten Befürchtungen treten tatsächlich ein.

Wenn du aber ganz im Jetzt sein kannst, wenn du deine Aufmerksamkeit dem Augenblick schenkst, lebst du richtig intensiv. Widme dich 100% dem, was du gerade tust. Nimm wahr, was um dich geschieht und was in dir vorgeht. Du kannst das besonders gut in der Natur üben. Schau, rieche, höre, schmecke! Und fühle die Lebendigkeit in dir. Wenn du mit jemandem sprichst, konzentriere dich ganz darauf. Höre zu, fühle, was in dir vorgeht und fühle dich in den Partner hinein. Diese Begegnung ist das Wichtigste, was es gibt. Dabei muss sie nicht unbedingt positiv bewertet werden vom Verstand. Auch eine unangenehme Begegnung geschieht nicht ohne Sinn. Dabei ist es wichtig, dass du ganz bei dir bleibst und fühlst, was diese Konfrontation in dir auslöst. Bist du wütend, weil du kritisiert wirst? Fühlst du dich ungerecht behandelt, nicht ernst genommen, nicht respektiert? Dies sind wichtige Momente der Selbsterkenntnis, und du darfst dem Gegenüber dankbar sein für dieses Geschenk.

Und was kannst du tun, damit du mehr im Jetzt und weniger in Vergangenheit und Zukunft bist? So wie ich es verstehe und erlebe, geht es bei der Meditation und der Achtsamkeit genau darum. In der Meditation konzentrierst du dich auf deinen Atem. Du bist ganz bei dir, ganz im Augenblick. Gedanken lässt du vorbeiziehen und kommst wieder zurück. Was du im stillen Kämmerlein oder in einer Gruppe übst, kannst du dann im aussen leben. Es ist meiner Ansicht nach wichtig, dass du nicht nur im geschützten Raum meditierst, sondern dass du diese Haltung auch in die Welt trägst. Sei das Licht dieser Welt!

6 Gedanken zu “Regel Nummer 1: Lebe im Jetzt

  1. Hallo, ein schöner Aufruf. Der hat Kraft! 🙂
    Ich würde gerne einen Aspekt hinzufügen, wenn ich darf: für mich funktioniert Im-Jetzt-Leben besonders gut, wenn ich (neben allen positiven Gefühlen) meine Wut, Schmerz, Trauer über Vergangenes, die im Jetzt, in diesem Moment, anschaue und ihnen die Hand reiche.

    Gefällt 1 Person

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