Nur wenn wir auch Seiten von uns akzeptieren, die wir weniger gut und schön finden, werden wir zu vollständigen Menschen. Doch wie geht das eigentlich?
Meine Partnerin setzt sich im Rahmen einer Ausbildung gerade mit dem Thema der „dunklen“ Aspekte auseinander. Sie hat mir erzählt, dass sich bei ihr das Thema Hass gezeigt habe. Allerdings konnte sich im Moment nichts damit anfangen. Das Thema war da, aber es wollte sich nicht konkretisieren. Eine Freundin hat ihr dann gesagt, dass sicher irgendwo ein Erlebnis sei, bei dem sie Hass gefühlt habe. Dieser Hinweis war wichtig, denn nun fand sie in der Vergangenheit eine Situation, in der sie wirklich Hass empfand. Und mit diesem Anknüpfungspunkt konnte sie den Hass nochmals fühlen und ihn als Teil von sich annehmen.
Wir kamen im Gespräch – hier also wieder Hinweise darauf, wie wichtig und fruchtbar es sein kann, seine Gefühle und Gedanken mit anderen zu teilen – dann noch einen Schritt weiter: Mir war dann klar, dass diese Energie, die wir als Hass bezeichnen, ein Teil der gesamten Lebensenergie ist. Wenn wir diesen Aspekt fühlend annehmen können, trägt er in gesunder Form zu unserer Lebenskraft oder Lebensenergie bei. Wir werden vollständiger und können unser Potential besser ausschöpfen. Und dann kam mir noch das Bild mit dem Licht: Das weisse Licht, das wir wahrnehmen, entsteht durch die Mischung aller Farben. Im hellen, weissen Licht sind also alle Farben des Spektrums vertreten – von Rot bis Violett. Diese Farben sind nicht gut oder schlecht, aber nur zusammen ergeben sie das reine weisse Licht. Und so können wir auch die Energien betrachten, die unsere Lebensenergie ausmachen: es gibt alle möglichen Farben und Tönungen, die zusammen die vollständige Energie ausmachen. Wenn wir also diese verschiedenen Aspekte annehmen – auch wenn wir sie vielleicht als unangenehm oder als negative Emotionen wahrnehmen – werden wir weiter wachsen und vollständig werden.
Und es ist doch wunderbar, wenn wir dies gemeinsam tun können, oder?