Wenn sich plötzlich vieles zu einem Ganzen zusammenfügt und einen tieferen Sinn ergibt… So ist es mir ergangen in den Gesprächen mit Hannes Hochuli von Männerwelten. Er hat mich als Männerherz-Blogger wegen seines Projekts Manngeburt angesprochen, dann führte innert kurzer Zeit das Eine zum Anderen. Mittlerweile ist das Projekt Männer 2.0 geboren, eine Zusammenarbeit zwischen Männerwelten und Männerherz.
Ich habe es in früheren Beiträgen schon angedeutet, dass ich durchaus interessiert bin an einer Vertiefung oder Ausdehnung meiner Aktivitäten als Männerherz. Mit dem Blog habe ich begonnen, weil ich das Gefühl oder die Vision hatte, „etwas“ für Männer zu tun. Im letzten Blogbeitrag habe ich geschrieben:
Ich habe mir schon öfters überlegt, was wir mehr tun könnten als „bloss“ zu schreiben. Das Lesen mag unsere Gedanken in eine bestimmte Richtung lenken, wir können vielleicht intellektuell verstehen, was geschieht und warum es passiert. Aber bis zur Verinnerlichung der Prinzipien ist es noch ein weiter Weg.
Das galt für die Manngeburt, die ich als interessierter Aussenstehender beschrieben habe und unterstützen wollte. Mittlerweile habe ich mich selbst für die Manngeburt 2018 angemeldet. Wie ich den Text geschrieben hatte, wurde mir klar, dass ich selbst mit dem Aufruf gemeint bin. Ja, ich möchte tiefer in diesen Kern eindringen und mein volles Potential ergründen und abrufen können. Da gibt es noch einiges, das darauf wartet, „entdeckt“ (also auch aufgedeckt und entfaltet) zu werden. Aber nicht genug, dass ich mich zu diesem Schritt entschlossen habe, Hannes und ich legten noch einen drauf.
Ihm schwebte schon lange ein konkretes Angebot für Männer vor, das sich um das Thema Männer und Sexualität drehen sollte. Und dafür suchte er einen Partner, der ihn bei der Konzeption und bei der Umsetzung unterstützt. Schon in unserem ersten Gespräch haben wir bemerkt, dass es einige Gemeinsamkeiten zwischen uns gibt. Unser Engagement, das jeder auf seine Weise und mit seinen Fähigkeiten ausübt, basiert auf denselben Überlegungen und Überzeugungen: Wir wollen als Männer weiterkommen. Wir wollen unsere Gesellschaft verbessern, indem wir uns als Männer weiterentwickeln. Nur als wahre Erwachsene können wir unser Potential entfalten und nur wenn wir mit uns selbst im Reinen sind, können wir befreit leben und lieben. Das sind meine Worte, aber ich weiss, dass Hannes dazu nicken wird… Und ich „sehe“ auch eine Reihe von Frauen nicken, die sich darauf freuen, mit wahren Männern leben und lieben zu dürfen. Das ist dann die logische Folge davon, und darauf dürfen sich alle freuen.
In den Gesprächen mit Hannes und mit den aus uns sprudelnden Ideen fügten sich für mich viele einzelne Dinge zu einem Grossen und Ganzen. Mein Blog, der aus diesem Gefühl heraus entstanden ist und nun den Boden bereitet hat für etwas ganz Konkretes, hat einen tieferen Sinn erhalten. Ich teile bald nicht nur virtuell Gedanken, was ich weiterhin sehr bereichernd finde, sondern ich kann hoffentlich dies direkt mit Menschen (der männlichen Sorte) teilen und für mich weiterentwickeln. Als wir unsere Pläne schmiedeten, war für mich schnell klar: Das mache ich in erster Linie für mich selbst. Ich weiss, dass ich selbst als Mann enorm viel bei diesem Austausch gewinnen werde. Und meine Sippe mit mir – also mein Vater, meine Söhne. Indem wir teilen, gewinnen wir. Wir teilen Erfahrungen, teilen Ängste und Schmerz – und erhalten so viel mehr zurück. Das müssen wir in unserer traditionellen Männerrolle noch lernen. Und dann gehen wir gestärkt und als wahre Männer zurück in unsere Familien und an unseren Arbeitsplatz. OK, da bin ich jetzt schon wieder bei der Manngeburt, die das alles in sich vereint. Und eine Manngeburt ist eine grössere Sache, ein längerer Prozess, auf den sich wohl nicht alle so schnell einlassen werden. Es braucht also noch etwas Niederschwelligeres…
Nun, was haben Männerwelten und Männerherz sich nun ausgedacht? Wir organisieren ein (erstes) Wochenende für Männer unter dem Titel Männer 2.0. Wir kommen an einem abgelegenen einfachen Ort zusammen, wo wir uns austauschen. Wir erleben die Gemeinschaft und widmen uns während eineinhalb Tagen einem Männerthema. Wir kennen ein paar Methoden, die uns dabei unterstützen, wie die Medizinwanderung (alleine mit einem Thema unterwegs sein in der Natur), Gesprächsrunden ums Feuer (Councils), in Stille sitzen und mehr. Wir möchten dabei Männer aus allen Schichten und Altersgruppen ansprechen – es ist nie zu früh und nie zu spät, um sich mit seiner Rolle als Mann bewusst auseinanderzusetzen.
So, habe ich dich neugierig gemacht? Die Ausschreibung fürs Männer 2.0-Wochenende ist bereits erfolgt (ja, wenn es läuft, dann läufts…). Wir freuen uns auf deine Teilnahme – oder vielleicht weisst du jemanden, den das interessieren könnte (Frauen sind also herzlich eingeladen ihre Partner auf uns und unser Seminar hinzuweisen)? Dann bitte keine falschen Hemmungen: nimm mit uns Kontakt auf, melde dich an und/oder teile die Einladung in deinem Netzwerk. Ich freue mich!